Rassevorstellung

Die Geschichte des Shar Pei

Der Shar-Pei war nie ein Luxushund der herrschenden Klasse wie der Pekingese, Shih-Tzu oder Mops. Er war immer ein Gebrauchshund, der hauptsächlich von den Kleinbauern als Jagd-, Wach- und Hütehund gehalten wurde. Das fast völlige Verschwinden des Shar-Pei wurde durch die enormen Steuern bewirkt, mit denen das kommunistische Regime in der Volksrepublik China alle Hunde belegte. Um 1950 waren nur noch wenige Shar-Pei übrig, hauptsächlich auf den küstennahen Inseln Macao und Hong Kong. Matgo Law, ein Züchter aus Hongkong, sah die letzte Chance zur Rettung der Rasse in einem Hilfeschrei nach Amerika. Er bat die dortigen Hundezüchter, ihn in seinem Unterfangen zu unterstützen und die Shar Peis dadurch am Leben zu erhalten. Und obgleich die chinesischen Vierbeiner 1976 noch als seltenste Hunderasse – mit 145 Exemplaren weltweit – galten, gelang es sie wieder zu vermehren.

 

Dafür zahlten die Hunde aber auch mit ihrer Gesundheit. Denn insbesondere die starke Faltenbildung wurde (und wird leider teils noch immer) von vielen als besonders wünschenswertes Rassemerkmal angesehen. Die ursprünglichen Shar Peis wiesen hingegen kaum Hautfalten auf – vor allem keine, die sie gesundheitlich beeinflussten und sie somit als Gebrauchshunde untauglich werden ließen. Diese Modeerscheinung und die falsche Übersetzung als „Faltenhund“ brachten der Rasse hauptsächlich Atem-, Augen- und Hautprobleme.

Der FCI-Rassestandard distanziert sich deshalb mittlerweile stark davon und bezeichnet tiefe Hautfalten – insbesondere solche, die Körperfunktionen beeinträchtigen – als ausschließende Fehler. Zwar haben Welpen zunächst viel überschüssiges Fell, in das sie erst hineinwachsen müssen (wodurch sie manchmal faltiger wirken), ein erwachsener Hund sollte allerdings möglichst hautlappenfrei sein. Nur im Gesicht und am Widerrist dürfen sie leicht vorhanden aber niemals so stark ausgeprägt sein, dass sie gesundheitliche Probleme hervorrufen würden.


Das Wesen

Der Shar Pei zeigt sich ruhig und gelassen. Er ist intelligent und lernwillig, behält aber dennoch seinen eigenen Willen. Er ist anpassungsfähig und eignet sich gut für Familien mit Kindern – eine entsprechende Sozialisierung natürlich vorausgesetzt. Da jeder Shar Pei einen sehr individuellen Charakter hat, kann er sich in fast jedes Lebensumfeld einpassen. Es gibt sehr sportliche Exemplare, die ihre Besitzer gerne beim Joggen oder Radfahren begleiten und solche, die mit Spaziergängen und ruhigerer Beschäftigung glücklich sind. Der Shar Pei ist wachsam, aber wenig bellfreudig. Gegenüber Fremden kann er sich zuweilen misstrauisch und zurückhaltend zeigen. 

 

Der ursprüngliche Shar Pei wurde primär als zuverlässiger Wachhund gehalten. Aber auch bei der Jagd nach Kleinwild kam er vermehrt zum Einsatz, das Jagdverhalten kann deshalb auch heute noch ausgeprägt sein. Der heutige Shar Pei hingegen wird nicht mit dem Ziel gezüchtet, als Wach- oder Jagdhund eingesetzt zu werden. Mittlerweile wird der Shar Pei als ruhiger und anpassungsfähiger Begleithund gehalten.